1914 - 1930

Die Musikkapelle Traunkirchen um 1920

Das unheilvolle Jahr 1914 kam. Im August 1914 bei der allgemeinen Mobilisierung waren dann beide Kapellen spielunfähig. Der Rest der beiden Kapellen spielte die Reservisten noch zum Bahnhof. Dann gab es bis 1919 keine musikalischen Tätigkeiten. Jene Musiker, welche vom 1. Weltkrieg 1919 zurückkamen,  begannen sofort mit der Aktivierung der Kapelle. Es waren dies vor allem die Söhne des Kapellmeisters Scheichl. sen. - Hans Scheichl jun. und sein Bruder Sepp, welche beide bei der Militärmusik Inf. Regiment 59 in Salzburg waren. Alois Mühlbacher übernahm die Obmannstelle, welche er nur kurz ausführte, da er an einer Kriegsverletzung starb. Zum neuen Obmann wurde der Förster Josef Mitterhauser gewählt. Die Musikgesellschaft wurde mit neuen Statuten neu aufgebaut. Es gab eine große Aufwärtsentwicklung der Kapelle. Im Jahr 1923 veranstaltete die Musik ein großes Fest am Johannesberg, wobei sich die Musik mit diesem Reingewinn komplett neu einkleiden konnte. Bahnvorstand Michael Eckl war Bassist und wurde nach Mitterhauser zum neuen Obmann gewählt.
In den Jahren 1927 begann die große Weltwirtschaftskrise, die auch in der Kapelle politische Auseinandersetzungen durch den Heimwehr - Schutzbund und den Sturmscharren mit sich brachte. Die politischen Gegensätze gingen soweit, dass, weil sich einige Musiker rote Nelken ansteckten, am Fronleichnamstag 1928 nicht gespielt wurde. Aus dieser Situation heraus gründete Pfarrer Haidinger aus der Katholischen Arbeitsbund-Streichmusik eine Blaskapelle. Am Fronleichnamstag 1929 spielte die Musikkapelle aus Gschwandt. Kapellmeister der Katholischen Arbeitsmusik wurde Hr. Franz Feichtinger (Schneiderwies Franz), Obmann Hr. Josef Hobl. Zu Ostern 1930 rückte die Kapelle zur Auferstehungsprozession das erstemal aus.
Franz Feichtinger war auch der Dirigent der Streichmusik. Im Jahr 1930 hatten beide Kapellen eine Stärke von ca. 30 Mann. In dieser Zeit lernten viele junge Leute ein Blasinstrument zu spielen .Es gab zwischen beiden Kapellen einen musikalischen Konkurrenzkampf, der sich in der Leistung beider sehr positiv auswirkte.